„Inka-Gold“ oder „Inka-Weizen“ – unter diesen und weiteren Bezeichnungen wird ein Gemisch angepriesen, das aus zwei bekannten Pseudogetreidearten besteht: Quinoa und Amarant. Sie sollen im Zusammenspiel wahre Wunder für die Gesundheit wirken. Wir gehen in diesem Artikel näher darauf ein und erklären, wie Quinoa und Amarant auf den Körper wirken.
Das Gold der Inka
Amarant (ein Fuchsschwanzgewächs) und Quinoa (gehört zu den Gänsefüßen aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse) werden schon seit mehreren tausend Jahren in den Hochebenen der Anden angebaut und dort als Hauptnahrungsmittel verwendet. Die spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert verboten ihren Anbau sogar bei Todesstrafe. Ihr Ziel war es, die einheimischen Völker zu schwächen und somit die Gefahr eines Aufstands klein zu halten.
Inka-Gold ist ein Nahrungsergänzungsmittel auf natürlicher Basis, das feingemahlene Quinoa- und Amarantkerne enthält. Dank der Inhaltsstoffe ist es reich an Tryptophan, langkettigen Kohlenhydraten, Mineralien, Eiweiß, Spurenelementen und Vitaminen.
Schon seit tausenden von Jahren ist in Südamerika die positive Wirkung der beiden Pflanzen auf den menschlichen Organismus bekannt. Zwar zählen Quinoa und Amarant zu den Pseudo- oder Scheingetreiden, lassen sich aber ähnlich wie andere Getreidearten verarbeiten und sind eine gut schmeckende Alternative zu ihnen. In Form von hochwertigen Kapseln können sie auch täglich bequem mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
Quinoa
Als Pseudo-Getreideart ist Quinoa nicht mit den bekannten Getreidesorten verwandt, sondern eher mit Pflanzen wie Mangold, Spinat und Rote Beete. Dabei hat sich Quinoa erst in jüngster Zeit zu einem Trendfood entwickelt, das weltweit verfügbar ist.
Die von den Inka als „Mutter aller Körner“ verehrte Pflanze ist ein guter Lieferant der Aminosäure Tryptophan, die wiederum für die Produktion des Glückshormons Serotonin verantwortlich ist.
Quinoa gibt es in drei Hauptarten: Weiß, rot und schwarz. 100 Gramm der Körner enthalten insgesamt 335 Kalorien, davon 59 Gramm Kohlenhydraten und 5 Gramm Fett. Zusätzlich findet sich auch eine kleine Menge an Omega-3-Fettsäuren.
Amarant
Amarant (lokale Bezeichnung Kiwicha) ist eine seit rund 8.000 Jahren kultivierte Gruppe von mehr als 60 verschiedenen Getreidesorten. Wie Quinoa war Amarant ein Grundnahrungsmittel in den Kulturen der Azteken, Maya und Inka. Technisch gesehen zwar kein Getreidekorn wie zum Beispiel Hafer oder Weizen, wird Amarant aber trotzdem ähnlich verwendet und besitzt auch eine vergleichbare Menge an Nährstoffen.
Abgesehen von seiner Vielseitigkeit ist dieses nahrhafte Getreide von Natur aus glutenfrei und reich an Proteinen, Ballaststoffen, Mikronährstoffen und Antioxidantien. Dazu noch ist Amarant vollgepackt mit Mangan, einem Element, das besonders wichtig für die Gehirnfunktion ist und vor neurologischen Erkrankungen schützen soll.
Wie Inka-Gold die Gesundheit unterstützen könnte
Es existieren kaum Studien zur Wirkungsweise des Amarant-Quinoa-Gemischs. Allerdings gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die Quinoa und Amarant einzeln betrachtet haben.
Könnte die Aktivität von Antioxidantien erhöhen
Antioxidantien sind Verbindungen, die zur Abwehr schädlicher freien Radikale im Körper beitragen. Freie Radikale können Zellen schädigen und zur Entstehung von chronischen Krankheiten beitragen.
Eine im Fachjournal Plant Foods for Human Nutrition veröffentlichte Studie stellt fest, dass Amarant die Aktivität von Antioxidantien erhöhen kann und auch hilft, die Leber vor Alkohol zu schützen.
Zwei Antioxidantien, die besonders gut untersucht wurden, sind Quercetin und Kaempferol, die beide in hohen Mengen in Quinoa vorkommen.
Tatsächlich ist der Quercetin-Gehalt in Quinoa sogar höher als in vergleichbaren Lebensmitteln mit hohem Quercetin-Gehalt, wie z.B. Preiselbeeren. Das zeigt eine Studie, die im Korean Journal of Food Science and Technology und auch auf der Webseite der Food and Agriculture Organization of the United Nations vorgestellt wird.
Liefert Bausteine für Serotonin
Hormone haben einen sehr starken Einfluss auf unsere Gesundheit und unsere Stimmung. Gerade das als „Glückshormon“ bekannte Serotonin spielt bei Trauer, Angst oder depressiver Verstimmung eine tragende Rolle. Außerdem steuert es u. a. unseren Appetit, die Schmerzempfindung, die Körpertemperatur, den Schlaf und die Wahrnehmung.
Damit der Körper Serotonin in ausreichenden Mengen herstellen kann, muss er Zugriff auf wesentliche Bausteine haben. Einer davon ist die essenzielle Aminosäure Tryptophan, die nicht selbst vom Körper gebildet werden kann.
Weiterhin sind auch ausreichende Mengen an Magnesium, Mangan, Zink, B-Vitaminen und Vitamin C, sowie Omega-3-Fettsäuren nötig. Quinoa und Amarant liefern alle diese Bausteine.
Liefert potentiell entzündungshemmende Inhaltsstoffe
Entzündungen sind normale Immunreaktionen, die den Körper vor Verletzungen und Infektionen schützen sollen. Chronische Entzündungen können jedoch zu chronischen Krankheiten führen und werden u.a. mit Krebs, Diabetes und Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht, wie eine Studie aus dem Jahr 2012 darlegt.
Eine vergleichende Studie im Magazin Molecular Nutrition & Food Research stellte fest, dass Amarant mehrere Entzündungsmarker reduziert.
Auch bestimmte Stoffe in Quinoa zeigten bei einer Studie aus dem Jahr 2014 entzündungshemmende Wirkungen.
Blutzucker & Cholesterinspiegel
Cholesterin ist eine Substanz, die fettähnlich ist und überall im Körper vorkommt. Allerdings kann sich zu viel Cholesterin im Blut ansammeln und zu einer Verengung der Arterien führen. Eine Studie an Hamstern zeigte, dass Amarantöl das Gesamtcholesterin und das "schlechte" LDL-Cholesterin um 15 Prozent bzw. 22 Prozent senkte. Außerdem reduzierte Amarant-Korn das "schlechte" LDL-Cholesterin und erhöhte gleichzeitig das "gute" HDL-Cholesterin.
Der Verzehr von Lebensmitteln, die einen hohen glykämischen Index (einem Maß dafür, wie schnell Lebensmittel deinen Blutzuckerspiegel ansteigen lassen) aufweisen, kann Hunger auslösen und zu Fettleibigkeit beitragen. Das zeigt eine klinische Studie mit dem Titel ”High glycemic index foods, overeating, and obesity“, die 1999 publiziert wurde.
Solche Lebensmittel wurden auch mit vielen der häufigen, chronischen, westlichen Krankheiten wie z.B. Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Quinoa hat einen niedrigen glykämischen Index und eignet sich deshalb gut für Diabetiker.
Allerdings solltest du beachten, dass Quinoa immer noch ziemlich viele Kohlenhydrate enthält. Daher ist es keine gute Wahl, wenn du eine kohlenhydratarme Ernährungsweise verfolgst.
Könnte zur Gewichtsreduktion beitragen
Amarant und Quinoa sind reich an Eiweißen und Ballaststoffen, und könnten deshalb bei der Gewichtsabnahme unterstützen.
Eine Studie aus dem Jahr 2009, die 252 Frauen 20 Monate lang betreute, fand heraus, dass eine erhöhte Ballaststoffzufuhr mit einem geringeren Risiko der Gewichts- und Körperfettzunahme verbunden war.
Die Tatsache, dass Quinoa einen niedrigen glykämischen Index hat, ist eine weitere wichtige Eigenschaft, da die Wahl solcher Lebensmittel mit einer reduzierten Kalorienaufnahme in Verbindung gebracht wird.
Eine glutenfreie Alternative
Gluten ist ein natürliches Eiweiß, das u.a. in Getreiden wie Weizen, Dinkel, Gerste und Roggen vorkommt. Während viele der am häufigsten verzehrten Getreidearten Gluten enthalten, sind Amarant und Quinoa von Natur aus glutenfrei und können auch von denjenigen gegessen werden, die eine glutenfreie Diät einhalten.
Eine Untersuchung, publiziert im Journal of Human Nutrition and Dietetics, fand heraus, dass die Benutzung von Quinoa - statt typischen, glutenfreien Zutaten wie raffiniertem Mais-, Reis-, Tapioka- und Kartoffelmehl - den Nährstoffgehalt der Ernährung sogar erhöhen kann.
Fazit: Wie wertvoll ist das Inka-Gold?
Die als “Inka-Gold” bezeichnete Mischung aus Amarant und Quinoa soll wahre Wunder für den Körper wirken. Allerdings gibt es bislang keine zuverlässige Studie darüber, ob das Zusammenspiel beider Pseudogetreide mehr Nutzen hat als die Wirkung jedes einzelnen für sich allein.
Jede dieser Pflanzen zeigt allerdings vielversprechende Ansätze, wenn es zum Beispiel um die Produktion von Serotonin, die Hemmung von Entzündungen, einen positiven Einfluss auf den Cholesterin- oder Blutzuckerspiegel und bei der Gewichtsreduktion geht.
In jedem Fall schmecken beide gut und sind durch ihren Nährstoffgehalt eine gute Abwechslung für den eigenen Speiseplan.
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