Grapefruitkernextrakt: Wundermittel aus der Grapefruit?

Grapefruitkernextrakt: Wundermittel aus der Grapefruit?

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Wissenschaftlich fundiert oder Hype? Stellst du dir diese Frage auch oft, wenn du ein Mittel siehst, das an jeder Ecke beworben wird? Wenn das so ist, dann haben wir hier für dich durch Forschung untermauerte Fakten über Grapefruitkernextrakt, dem sehr viele positive Wirkungen nachgesagt werden. Schauen wir in diesem Artikel gemeinsam, was Grapefruitkernextrakt wirklich kann.

 

Weiterlesen lohnt sich!

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Das genau ist Grapefruitkernextrakt

Der Name verrät es schon: Grapefruitkernextrakt (kurz GKE) wird aus der Grapefruit (Citrus × paradisi) hergestellt, genauer aus den zermahlenen Kernen und Schalen der Frucht.

Diese waren ursprünglich Abfallprodukte, die bei der Verarbeitung von Grapefruits übrigblieben. Heute wird aus ihnen mit Hilfe von z. B. Glycerin das begehrte Produkt extrahiert.

Entdeckt wurde die Wirkung des Grapefruitkernextrakt eher zufällig von Dr. Jakob Harich, der mit Erstaunen feststellte, dass die Kerne seiner Grapefruits auf dem Komposthaufen nicht verrotteten. Als Wissenschaftler war sein Interesse geweckt und er ging der Sache nach.

Dabei ist die Wirkung von Grapefruitkernextrakt nach wie vor nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen. Trotzdem gibt es genug Fälle, in denen das Extrakt aus der Grapefruit geholfen haben soll. Das macht eine nähere Betrachtung interessant.

Man geht heute davon aus, dass der Hauptgrund für die oft gepriesene Wirksamkeit von Grapefruitkernextrakt das darin enthaltene Vitamin C sowie sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe sind, sogenannte Flavonoide. Zum Beispiel soll Naringin, eine chemische Verbindung, die für den bitteren Geschmack der Grapefruit mitverantwortlich ist, lipidsenkende und antioxidative Wirkungen besitzen.[1]

Klären wir aber erst einmal, was Flavonoide sind, bevor wir uns die Wirkung von Grapefruitkernextrakt genauer anschauen.

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Flavonoide - Eine kurze Erklärung

Wie eben gesagt: Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie zählen zur Gruppe der sogenannten Polyphenole. Deren Aufgabe ist es, Pflanzen vor natürlichen Fressfeinden zu schützen und gleichzeitig Insekten zur Bestäubung anzulocken. Unter anderem finden sie sich in den Farb- und Geschmacksstoffen der Pflanzen wieder.

Momentan sind rund 8.000 verschiedene Flavonoide bekannt. Generell werden ihnen antioxidative Eigenschaften nachgesagt, einer der Gründe, warum flavonoidhaltige Pflanzen für medizinische Zwecke genutzt werden. Außerdem sollen sie wirksam gegen Entzündungen, freie Radikale, Allergien und Pilze sein.

Lebensmittel, die Flavonoide enthalten, sind beispielsweise Paprika, Schnittlauch, Kirschen, Beeren, Äpfel oder Tomaten.

Grapefruitkernextrakt - Das sagt die Wissenschaft

Als Supplement genommen, hat Grapefruitkernextrakt wahrscheinlich Vorteile, allerdings auch Nachteile. Wir schauen uns beide Seiten an.

Reichlich Antioxidantien

Grapefruitkernextrakt besitzt eine Reihe an Antioxidantien, die den Körper unter anderem vor oxidativem Stress und Zellschädigungen - verursacht durch sogenannte freie Radikale - schützen können. Falls du es nicht weißt: Chronischer oxidativer Stress kann zu einer Reihe schwerer Erkrankungen führen.[2]

Auch die im Grapefruitkernextrakt enthaltenen Flavonoide, Polyphenole und ätherischen Öle sind Stoffe, die antioxidative Wirkungen besitzen.[3]

Eine vergleichende Studie aus dem Jahr 2005 hat sogar festgestellt, dass das im Grapefruitkernextrakt enthaltene Naringin den Verdauungstrakt von Ratten gegen Stress und Strahlenschäden schützen konnte.[4] [5]

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Antibakterielle Wirkung

Wie Dr. Jakob Harich schon feststellte, besitzt Grapefruitkernextrakt eine antibakterielle Wirkung. Das zeigen auch verschiedene Studien, die seine Wirksamkeit gegen einige Pilze, Viren und Bakterien bestätigen konnten.

Studien der University of Texas an Zellkulturen zeigten die gute Wirkung von Grapefruitkernextrakt beim Bekämpfen von Bakterien.[6] [7]

Auch bei Tierversuchen zeigte sich, dass der Stoff antibakteriell wirkt und gegen mögliche Pilzinfektionen eingesetzt werden könnte.[8]

Ist Grapefruitkernextrakt also ein natürliches Antibiotikum?

Das kann noch nicht bestätigt werden. Einige wissenschaftliche Arbeiten behaupten, dass die antibakteriellen Eigenschaften von Grapefruitkernextrakt-Supplementen ausschließlich auf die in ihnen enthaltenen Zusatzstoffe zurückzuführen sind.[9]

Auch wurden die meisten Versuche In-vitro durchgeführt, eine Bestätigung der Wirksamkeit beim Menschen steht nach wie vor aus. Deshalb ist Grapefruitkernextrakt auch in keinem Fall ein Ersatz für einzunehmende Medikamente.

Hilfe bei Harnwegsinfekten und Magenproblemen

Weil Grapefruitkernextrakt gute Ergebnisse bei der Bekämpfung von Bakterien zeigt, überlegt die Forschung, ob sein unterstützender Einsatz auch bei Infektionen und anderen Beschwerden Sinn macht.

Ein Hinweis, wie Grapefruitkernextrakt bei Magenbeschwerden helfen kann, ist seine Fähigkeit, das Stäbchen Bakterium Helicobacter pylori abzutöten.[10] Dieses Bakterium nistet sich in der Magenschleimhaut ein und kann die Ursache von Magenschleimhaut-Entzündung bis hin zu Geschwüren sein.

Eine weitere Studie erzielte positive Ergebnisse bei der Behandlung von Harnwegsinfekten mit Grapefruitkernextrakt.[11]

Allerdings gilt auch hier: Diese Ergebnisse sind nicht repräsentativ, es sind weitere Untersuchungen nötig, um die tatsächliche Wirksamkeit zu bestätigen.

Hilfe bei Hautproblemen

Die antimikrobiellen Eigenschaften von Grapefruitkernextrakt und die Wirksamkeit gegen Pilzinfektionen machen das Produkt zu einem Kandidaten bei der Bekämpfung von Hautkrankheiten, die z. B. durch bestimmte Hefepilze verursacht werden.[12]

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Um mehr darüber zu erfahren, wurden In-vitro und In-vivo-Studien an 25 Probanden durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, dass die Stoffe in Grapefruitkernextrakt zwar nicht gegen alle untersuchten Bakterien und Pilze halfen, aber durchaus positive Ergebnisse im Fall einer Infektion durch Candida-Pilze zeigte.[13]

Aber auch hier müssen weitere Forschungsergebnisse abgewartet werden.

Weitere mögliche Benefits

Die Forschung beschäftigt sich mit weiteren Einsatzfeldern, um festzustellen, ob Grapefruitkernextrakt als unterstützendes Mittel in Frage kommt.

Im Kampf gegen Diabetes, Übergewicht und hohes Cholesterin zeigte Grapefruitkernextrakt bei einer Tierstudie, dass die Einnahme über 31 Tage zu Gewichtsverlusten sowie niedrigeren Bluzucker- und Cholesterinspiegeln bei den Tieren führte.[14]

Eine andere Studie an Ratten, bei der die Blutzufuhr zu bestimmten Organen zeitweise unterbrochen wurde, zeigte Interessantes: Gab man den Tieren eine halbe Stunde vorher Grapefruitkernextrakt, führte das zu einer Verringerung der Entzündungen und Schäden im Gewebe und an den Organen, nachdem die Blutzufuhr wiederhergestellt wurde.[15]

Auch wenn diese Ergebnisse vielversprechend sind, ist die Studienlage hier sehr dünn. Zukünftige Untersuchungen müssen diese Ergebnisse bestätigen und zeigen, inwieweit sie sich auf den Menschen übertragen lassen.

Hat Grapefruitkernextrakt auch Nachteile?

Grapefruitkernextrakt wird gerne als natürliches Produkt beworben. In vielen Fällen ist die Bezeichnung aber irreführend, denn nicht wenige der frei verkäuflichen Produkte enthalten Zusatzstoffe, die sich im schlimmsten Fall sogar negativ auf deine Gesundheit auswirken können.[16] [17]

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gab 1998 eine Warnung für Grapefruitkernextrakt heraus. Der Grund: In einigen getesteten Nahrungsergänzungsmitteln fand sich das gesundheitsschädliche Benzethoniumchlorid.[18]

Aber auch ohne diese Zusatzstoffe könnte Grapefruitkernextrakt unter Umständen nicht nur positive Effekte auf die Gesundheit haben.

Eine brasilianische Tierstudie zeigte, dass konzentrierte Dosen Grapefruitkernextrakt bei Ratten Entzündungen hervorriefen und auf Zellen wie Bindegewebe toxisch wirkten.[19]

Doch auch hier gilt: Tierstudien lassen sich nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen, deshalb sind weitere Forschungen nötig.

Was solltest du also tun, wenn du deine Ernährung mit Grapefruitkernextrakt supplementieren möchtest?

Wenn du ein Nahrungsergänzungsmittel zu dir nehmen möchtest, das Grapefruitkernextrakt enthält, solltest du nur zu einem hochwertigen Präparat greifen, das auch wirklich frei von Zusatzstoffen ist und dazu strenge Qualitätsprüfungen durchlaufen hat. Halte dich auch unbedingt an die Dosierungsempfehlung des Herstellers, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Wenn du Medikamente einnimmst, solltest du Rücksprache mit deinem Arzt halten, das Grapefruitkernextrakt mit einigen Medikamenten wechselwirken kann.[20]

Fazit: Grapefruitkernextrakt ist vielversprechend

Grapefruitkernextrakt ist kein Wundermittel und viele der gemachten Aussagen zu seiner angeblichen Wirkung lassen sich nicht bestätigen. Allerdings zeigten sich in Versuchen vielversprechende Ansätze, wenn es um die Bekämpfung bestimmter Bakterien, Viren und Pilzerkrankungen geht.

Auch die antioxidativen Eigenschaften der im Grapefruitkernextrakt enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind Gegenstand weiterer Untersuchungen.

In jedem Fall solltest du bei Grapefruitkernextrakt auf eine hohe Qualität achten, da minderwertige, verunreinigte Produkte weit verbreitet sind und gesundheitsschädlich sein können.

 

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[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29284137/

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25869516/

[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15030930/

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15936352/

[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4355785/

[6] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12165191/

[7] http://www.drrathresearch.org/images/attachments/Infectious%20Diseases/Grapefruit-seed-LD.pdf

[8] https://academic.oup.com/jbcr/article-abstract/24/suppl_2/S139/4734379?redirectedFrom=fulltext

[9] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10399191/

[10] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3957247/

[11] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15865506/

[12] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16886437/

[13] http://orthomolecular.org/library/jom/1990/pdf/1990-v05n03-p155.pdf

[14] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19062465/

[15] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24616645/

[16] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11453769/

[17] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17867553/

[18] https://www.bfr.bund.de/de/pres

seinformation/1998

/16/bgvv_raet_zu_vorsicht_bei_produkten_mit_grapefruitkernextrakten-853.html

[19] https://www.medscitechnol.com/download/index/idArt/889242

[20] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1873672/





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