Bei Fibromyalgie handelt es sich im eine Schmerzerkrankung, die vor allem Frauen zwischen 40 und 60 Jahren betrifft.
Die Schmerzen sind langanhaltend (länger als 3 Monate), betreffen mehrere Körperregionen und schränken die Lebensqualität stark ein. Oft werden die Schmerzen als Muskelschmerzen wahrgenommen.
Neben Schmerzen leiden Menschen mit Fibromyalgie häufig unter Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Müdigkeit, Erschöpfung und depressive Verstimmungen. Oft tritt auch eine Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen, Gerüchen und Geräuschen auf.
Die Ursache von Fibromyalgie ist nicht eindeutig geklärt, aber bestimmte Faktoren scheinen die Erkrankung zu begünstigen:
- Fehlfunktion der Mitochondrien (Mitochondriopathie)
- Stress
- Depressionen
- Entzündliche Erkrankungen und Rheuma
- Rauchen, Übergewicht, zu wenig Bewegung und andere schlechte Lebensgewohnheiten
Bei der Therapie kommen moderate körperliche Aktivität wie Radfahren, Schwimmen und Spazierengehen zum Einsatz. Auch Entspannungstechniken, Yoga und Verhaltenstherapie können einen positiven Einfluss auf die Symptome haben.
An Medikamenten werden hauptsächliche Antidepressiva und angstlösende Wirkstoffe angewandt.
Darüber hinaus können Mikronährstoffe die Behandlung von Fibromyalgie unterstützen.
Coenzym Q10
Coenzym Q10 wird zur Energiegewinnung in den Mitochondrien – den Kraftwerken unserer Zellen – benötigt. Außerdem ist Coenzym Q10 ein wichtiges Antioxidans des Körpers.
Menschen mit Fibromyalgie haben oft einen niedrigen Coenzym Q10 Spiegel. Eine kleine Studie deutet an, dass die Einnahme von Coenzym Q10 bei Fibromyalgie tatsächlich hilfreich sein könnte. Die Schmerzen ließen nach und Coenzym Q10 schien einen positiven Effekt auf die Schlafqualität und Müdigkeit zu haben.[1]
L-Carnitin
L-Carnitin ist für die Funktion der Mitochondrien wichtig. Denn es wird für den Transport von Fettsäuren in die Mitochondrien benötigt. Außerdem unterstützt L-Carnitin die Entgiftung der Mitochondrien. L-Carnitin wirkt auch antioxidativ und kann Nervenzellen vor oxidativen Schäden schützen.
Ein Carnitin-Mangel kann Muskelschmerzen verursachen. In einer Studie konnte L-Carnitin Muskelschmerzen lindern. Auch das allgemeine Wohlbefinden und die psychische Gesundheit verbesserten sich.[2]
Vitamin C
Fibromylagie Patienten, die viel Vitamin C über die Nahrung zu sich nehmen, haben weniger Beschwerden als die, die weniger Vitamin C zu sich nehmen. Menschen mit Fibromyalgie weisen zudem hohe Werte für oxidativen Stress und freien Radikalen auf.[3]
Deswegen liegt die Vermutung nahe, dass Betroffene, von der Einnahme von Vitamin C profitieren könnten.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können entzündliche Schmerzen lindern.[4] In einer Fallstudie ließen auch Fibromyalgie Schmerzen nach der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren nach.
Vitamin D
Vitamin D wirkt immunregulierend und entzündungshemmend. Menschen mit Fibromyalgie sind besonders häufig von Vitamin D-Mangel betroffen. Die Schwere der Erkrankung scheint auch mit dem Ausmaß des Mangels zu korrelieren.
Kleinere Studien deuten an, dass Vitamin D bei Fibromyalgie Schmerzen lindern und depressive Verstimmungen verbessern könnte.[5] Hier ist jedoch weitere Forschung notwendig.
Magnesium
Magnesium ist für die Muskel- und Nervenfunktion essenziell. Es hat auch krampflösende Eigenschaften und kann Muskelkrämpfe lindern. Es kann auch Schmerzen entgegenwirken, da es einen schmerzfördernden Botenstoff hemmt. Außerdem spielt Magnesium eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion in den Mitochondrien.
Menschen mit Fibromyalgie sind oft nicht ausreichend mit Magnesium versorgt. Außerdem scheint Magnesiummangel bei Fibromyalgie Symptome wie Müdigkeit zu verstärken.
In einer kleinen Studie konnte Magnesium Schmerzen lindern.[6] Hier ist jedoch noch weitere Forschung notwendig.
Fazit: Bei Fibromyalgie fehlen viele Nährstoffe
Menschen mit Fibromyalgie sind oft nicht ausreichend mit essenziellen Nährstoffen versorgt. Insbesondere eine gute Versorgung mit entzündungshemmenden Nährstoffen scheint bei Fibromyalgie von Bedeutung zu sein und kann möglicherweise helfen, die Beschwerden zu lindern.
[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24525646/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25786048/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24373371/
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17335973/