Können Mikronährstoffe Schmerzen lindern?

Können Mikronährstoffe Schmerzen lindern?

Viele Menschen leiden regelmäßig unter Schmerzen. Schmerzen können eine große Belastung im Alltag darstellen und schränken die Lebensqualität stark ein.

Es gibt viele verschiedene Arten und Ursachen von Schmerzen. Schmerzen treten in der Regel bei einer Gewebeschädigung auf und dienen als Warnsignal. Sobald der Trigger entfernt wird und die Verletzung heilt, lässt der Schmerz in der Regel nach. Aber es gibt auch chronische Schmerzen, die über einen langen Zeitraum anhalten und deren Ursache oft nicht leicht auszumachen ist.

Schmerzen werden klassischerweise mit Schmerzmitteln wie nicht steroidialen Antirheumatika (NSRA), Paracetamol und Opioiden behandelt.

Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen kombiniert man oft verschiedene Schmerzmittel. Dadurch lassen sich die Schmerzen leichter in den Griff bekommen. Allerdings kommt es dadurch auch zu deutlich mehr Nebenwirkungen.

Mikronährstoffe können die Schmerztherapie mit Medikamenten ergänzen. Viele Nährstoffe haben eine krampflösende und entzündungshemmende Wirkung oder können die Schmerzwahrnehmung beeinflussen.

 

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B-Vitamine

B-Vitamine werden auch Nervenvitamine genannt. Aus gutem Grund. Sie sind für die Funktion von Nerven essentiell und fördern deren Regeneration. Ein Mangel an bestimmten B-Vitaminen kann Neuropathien verursachen, die zu Nervenschmerzen führen.

Vitamin B1 hat wichtige Funktionen im Kohlenhydratstoffwechsel, der für die Energiegewinnung wichtig ist. Vitamin B1 kann außerdem die Impulsübertragung in den Nervenfasern unterdrücken, hat eine analgetische Wirkung und hebt die Schmerztoleranz. Vitamin B1 kann insbesondere bei chronischen Kopf- und Knochenschmerzen und Neuralgien (Nervenschmerzen) helfen.[1]

Vitamin B3 hat wichtige Funktionen im Fettstoffwechsel. In Studien konnte hochdosiertes Vitamin B3 Neuralgie und Neuropathie lindern.[2]

Vitamin B6 ist wichtig für die Synthese von Sphingosin (Baustein der isolierenden Myelinscheide). Außerdem ist Vitamin B6 an der Herstellung des Glückshormons Serotonin beteiligt, das die Schmerzwahrnehmung verringern kann.

Studien zufolge scheint Vitamin B6 die Toleranz für Medikamentenentzug bei chronischen Schmerzen verbessern zu können.[3]

Vitamin B12 ist für die Regeneration von Nerven wichtig. Es wird für die Synthese von Myelin benötigt. Vitamin B12 kann bei neuropathischen Schmerzen und sensorischen Störungen helfen, insbesondere wenn diese auf einen Mangel an Vitamin B12 zurückzuführen sind.[4]

Vitamin C

Vitamin C hat in hohen Dosen eine analgetische Wirkung. Es wirkt auf die Neurotransmitter Dopamin und Glutamin, die bei der Schmerzwahrnehmung eine wichtige Rolle spielen. In Studien konnte eine analgetische Wirkung bei Zahn-, Knochen-, Rücken- und Tumorschmerzen gezeigt werden.[5]

Tryptophan

Die Aminosäure Tryptophan dient als Baustein für die Herstellung von Serotonin. Es kann bei chronischen Schmerzen die Schmerztoleranzschwelle heben.[6] Vorsicht ist jedoch bei der Einnahme von Morphin geboten, da Tryptophan dessen Wirkung herabsetzen kann.

Omega-3

Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Da Entzündungsreaktionen bei vielen Schmerzen eine wichtige Rolle spielen, können sie auf diese Weise Schmerzen entgegenwirken.

In einer Studie konnte Omega-3 bei Probanden mit therapieresistenter Migräne die Häufigkeit und Intensität der Kopfschmerzen senken.[7]

MSM

Methyl-Sulfonyl-Methan (MSM, auch organischer Schwefel genannt) hat eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. In einer Studie konnte MSM Arthroseschmerzen lindern.[8]

Magnesium

Magnesium kann die Krampfschwelle heraufsetzen und wirkt gefäßrelaxierend. Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen prämenstruellen Migränekopfschmerzen und einem niedrigen Magnesiumspiegel.

Selen

Selen ist für das antioxidative Schutzsystem des Körpers wichtig. Es scheint bei entzündlichen Gelenkserkrankungen, sowie bei Krebs-, Knochen-, Rücken- und Zahnschmerzen eine Rolle zu spielen.[9]

Eine mangelhafte Zufuhr von Selen steht auch im Zusammenhang mit Muskelschmerzen. Dies ist besonders in Deutschland relevant, da es als Selenmangelgebiet gilt und ein Mangel an Selen weit verbreitet ist.

Fazit: Mikronährstoffe können die Schmerztherapie unterstützen

Nervenzellen benötigen viele Nährstoffe, um optimal zu funktionieren. Für die Funktion und Regeneration sind vor allem B-Vitamine relevant. Auch für die Produktion von Botenstoffen werden Nährstoffe benötigt, die einen Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung haben. Schmerzen sind häufig auf Entzündungen zurückzuführen und viele Nährstoffe wirken entzündungshemmend.

 

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[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3516138/

[2] https://www.revclinesp.es/es-tratamiento-da-nevralgia-do-trigemio-articulo-X0014256542134727

[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2162644/

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/13131878/

[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/582875/

[6] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6764935/

[7] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28056704/

[8] https://bmccomplementmedtherapies.biomedcentral.com/articles/10.1186/1472-6882-11-50

[9] https://www.cochranelibrary.com/central/doi/10.1002/central/CN-00350837/full

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